Who wants to live forever? How to keep data alive for the future
Prof. Dr. Thorsten Koch
10:25-10:55
Prof. Dr. Thorsten Koch eröffnet unsere Jahreskonferenz mit dem Vortrag„Who wants to live forever? How to keep data alive for the future“. Darin greift er das übergeordneten Thema „geteilte Infrastrukturen“ auf.
Prof. Dr. Thorsten Koch ist Professor für Software und Algorithmen der diskreten Optimierung an der TU-Berlin und Leiter der Abteilungen Angewandte Methoden der Algorithmischen Intelligenz und Digitale Daten und Informationen für Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur am Zuse-Institut Berlin (ZIB).
Prof. Dr. Thorsten Koch, Foto: Tanja Fuegener
Er interessiert sich für den Erwerb, die Bewahrung und die Vermittlung von Wissen im Kontext der neuen Möglichkeiten, die Computer hierbei bieten. Er ist Leiter der Verbundzentrale des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV) und des Forschungs- und Kompetenzzentrums Digitalisierung Berlin (digiS) (das sind wir).
Prof. Koch war von 2008-2014 Koordinator des FORNE-Projekts, eines Kooperationsprojekts zwischen sechs Forschungseinrichtungen und der Industrie, das 2016 mit dem EURO Excellence in Practice Award der European Operations-Research Society ausgezeichnet wurde. Von 2013-2019 leitete er das EnergyLab und das SynLab innerhalb des BMBF-Forschungscampus Mathematical Optimization and Data Analysis Laboratory (MODAL).
Er und sein Team erforschen Hochleistungsmethoden zur Lösung großer strukturierter Optimierungsprobleme und ihrer Anwendung in der Praxis, wie z.B. im laufenden Projekt Fully Algorithmic Librarian (FAN), das sich mit der Anwendung von KI in Bibliotheken befasst.
Minute Madness der Projekte 2025
10:55-11:10
Eine Tradition auf der digiS Konfernz ist auch die Minute Madness, in der unsere aktuellen Projektpartner:innen ihre Projekte vorstellen und auf eine tiefere Auseinandersetzung mit ihren Projekten im Rahmen der späteren Poster-Session Lust machen.
Mit ihrem Vortrag plädiert Christiane Lindner dafür, dass interne Digitalprojekte mehr als technische Lösungen bieten können – sie können echte Zusammenarbeit fördern. Am Beispiel der Einführung einer Digital Asset Management-Datenbank am Linden-Museum Stuttgart zeigt sie, wie nutzendenzentrierte Methoden, strategische Einbindung der Kolleg:innen und der gezielte Einsatz kollaborativer Methoden nicht nur bessere Ergebnisse ermöglichen, sondern auch zu mehr Eigenverantwortung und abteilungsübergreifender Kooperation führen.
Christiane Lindner leitet die Stabstelle Digitales am Linden-Museum Stuttgart und ist dort für die digitale Strategieentwicklung und Transformation verantwortlich. Nach dem Studium der Neuen Museologie in Amsterdam und Stationen an Museen in Wien, London und Berlin war sie zuletzt am Badischen Landesmuseum als Projektleiterin für die Entwicklung und Umsetzung digitaler Innovationsprojekte zuständig, die partizipative Zugänge zum Museum ermöglichen. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind partizipative Strategien, Transformationsprozesse und die nutzer:innenzentrierte Neugestaltung des Museumserlebnisses.
Kooperieren als Kulturtechnik im digitalen Zeitalter
Isabel Fischer, Natalie Maier, Maike Priesterjahn und Antonia Weisz
11:40-12:25
Im ersten Panel des Tages steht der Mensch im Fokus: Wir wollen diskutieren, was Kooperation für Museen bedeutet und warum sie wichtig sind. Was bedeuten Kooperationen für die Sammlungsarbeit, was für die Vermittlung? Wie baut man eine Kooperationen auf und wie erhält man sie am Leben? Was ist der Zugewinn für die Institutionen und was ist der Zugewinn für die Partner:innen? Moderiert wird dieses Panel von Antonia Weisz.
Antonia Weisz
Antonia Weisz ist Kuratorin für Outreach an der Domäne Dahlem und arbeitet zugleich als Künstlerin im Crossover von Bildung, Poesie und Kunst. Sie studierte Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie und Kulturwissenschaften (M.A.). In ihrer institutionellen wie künstlerischen Arbeit setzt sie auf Partizipation und Kollaboration: Sie bringt Menschen unterschiedlicher Generationen, Kulturen und Religionen in gestalterischen Spielräumen zusammen, um gesellschaftlich relevante Fragen zu verhandeln. Als Moderatorin knüpft sie an diese Haltung an und schafft offene Räume für Austausch, Vernetzung und gemeinsame Perspektiven auf Digitalisierung in Kunst und Kultur.
Isabel Fischer
Isabel Fischer ist Sammlungskuratorin am Brücke-Museum. Sie studierte Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie. Zu ihren Aufgaben gehören neben der wissenschaftlichen Betreuung des Museumsbestandes auch die Entwicklung und Umsetzung von Ansätzen zur digitalen Sammlungsaufbereitung und Präsentation. Sie leitete mehrere Digitalisierungsprojekte für das Brücke-Museum, darunter 2021 die „Kritische Aufarbeitung und Digitalisierung von Karl Schmidt-Rottluffs Sammlung aus kolonialen Kontexten.“ Die dafür notwendige Expertise wurde gemeinsam mit Expert:innen aus den Herkunftsregionen der Objekte und dekolonialen Akteur:innen erarbeitet, die Daten über Wiki Commons veröffentlicht, um sie für alle Interessierten nutzbar und editierbar zu machen.
Natalie Maier
Natalie Maier leitet Archiv und Sammlung des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums. Sie verantwortet die Planung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten sowie die strategische Weiterentwicklung der Sammlungsarbeit. Neben Fragen der öffentlichen Geschichtsvermittlung beschäftigt sie sich mit der Kultur- und Sozialgeschichte und Gegenwart der Bezirksbewohner*innen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf kollaborativen Ansätzen, die das Museum zu einem Forum für die vielfältigen Stimmen des Bezirks machen. Sie studierte Public History an der Freien Universität Berlin.
Maike Priesterjahn
Maike Priesterjahn ist Sammlungsleiterin und stv. Museumsleiterin des Sportmuseum Berlin|Wassersportmuseum Grünau. In ihrer Funktion ist es unter anderem ihre Aufgabe, das Pilotprojekt „Inklusiv Sammeln“ zu betreuen. Das Sportmuseum Berlin|Wassersportmuseum Grünau versteht sich als dynamischer Raum, in dem Diskussionen angestoßen und neue Formen der Vermittlung und der Ausstellungspraxis erprobt werden. Neben Sammlungstätigkeiten war sie an der Kuration einiger Ausstellungen beteiligt. Zuletzt war sie am Deutschen Museum maßgeblich an der Überarbeitung der Dauerausstellung „Schiffe und Meer“ beteiligt und war im Wassersportmuseum Grünau als Projektleiterin mit der Dauerausstellung „WASSER SPORT GRÜNAU“ betraut. In ihren Museumstätigkeiten setzt sich dafür ein, dass Sammlungsbestände und Ausstellungsinhalte sowohl intern als durch Einbindung von Communities gemeinschaftlich erweitert bzw. erarbeitet werden.
Kooperative Datenarbeit. Synergien durch FAIRness und openness
Dr. Alexander Winkler
14:15-14:30
Im Vortrag von unserem Kollegen Dr. Alexander Winkler zum Thema Datenqualität(en), wird es um FAIRe Daten und der Wert von FAIR und Datenqualitäten für die Nachnutzbarkeit gehen.
Dr. Alexander Winkler beschäftigt sich bei digiS neben der Projektbetreuung mit Themen wie Open Science, Künstlicher Intelligenz in der Erschließung sowie Vermittlung und Nachnutzung von Kulturdaten.
Gemeinsam intelligenter? Mensch-Maschine-Kooperationen
Elisabeth Böhm, Dr. Katrin Glinka, Georg Hohmann und Sven Kriese
14:30-15:15
Nach der Pause mit Poster-Session, betrachten wir eine weitere Art der Kooperation: die Kooperation zwischen Mensch und Maschine. Dazu besprechen wir mit unserem zweiten Panel Problematiken, Hoffnungen, Potenziale, Erwartungen und Ansätze in Bezug auf Nutzung von „KI“ im Kulturerbe-Bereich. An welcher Stelle brauchen wir den Menschen? Das Panel wird moderiert von Dr. Katrin Glinka.
Dr. Katrin Glinka
Dr. Katrin Glinka ist Kulturwissenschaftlerin und forscht zu digitalen Technologien im kulturellen Kontext. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf digitaler Museumsdokumentation, Datenvisualisierung und der Gestaltung von Mensch-KI-Interaktion. Ihre wissenschaftlichen Tätigkeiten ergänzt sie durch vielfältige Praxiserfahrungen, darunter die Gestaltung und Entwicklung von digitalen Vermittlungsanwendungen in Museen, Beratung von kulturpolitischen Akteuren und Stiftungen, freie Tätigkeiten für praxisorientierte Fachgruppen sowie zahlreiche auf die kulturelle Praxis ausgerichtete Fachvorträge. Seit 2020 arbeitet sie an der Freien Universität Berlin.
Georg Hohmann
Georg Hohmann studierte Kunstgeschichte, Informationswissenschaften und Literaturwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Als Koordinator am Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln war er maßgeblich am Aufbau des digitalen Bildarchivs prometheus beteiligt. Im Bereich des Digitalen Kulturellen Erbes und der Digital Humanities ist er in zahlreichen Projekten involviert und mit Vorträgen auf internationalen Tagungen vertreten. Er führt Lehrveranstaltungen zur Thematik durch und ist in einschlägigen Gremien aktiv. Nach langjähriger Mitarbeit am Referat für Museums- und Kulturinformatik des Germanischen Nationalmuseums leitet er am Deutschen Museum die für Digitalisierung, Dokumentation und digitale Vermittlung zuständige Abteilung „Deutsches Museum Digital“.
Sven Kriese
Sven Kriese studierte Mittelalterliche Geschichte, Neuere und Neueste Geschichte und Germanistische Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ab 2004 war er Referatsleiter am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und leitete dort von 2016 bis 2024 die Abteilung I „Zentrale Dienste“ mit Zuständigkeiten für Überlieferungsbildung, Digitalisierung, Fach-IT, Bestandserhaltung sowie die Einführung der E-Akte. Seit August 2024 ist er Direktor des Landesarchivs Berlin. Er ist Vorstandsmitglied der Historischen Kommission zu Berlin, engagiert sich in verschiedenen archivischen Fachgremien und veröffentlicht zur Archivgeschichte des 20. Jahrhunderts.