Am vergangenen Wochenende fand in Leipzig der Auftakt des Kulturhackathons Coding da Vinci Ost statt.

FUK Graphic Design Studio CC-BY Volker Agueras Gaeng, Coding da Vinci Ost, CC BY-SA 3.0

In schönster Umgebung der UB Leipzig und organisiert von einem sehr engagierten lokalen Veranstalterteam, bestehend aus der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL), dem Institut für Digitale Technologien (IfDT) und dem OK Lab Leipzig trafen sich technikaffine und kulturinteressierte Communities am 14./15.04.2018 mit Kulturinstitutionen, die für den Kulturhack „Coding da Vinci Ost“ 31 Datensätze offen nachnutzbar verfügbar gemacht hatten. Darunter die großen Einrichtungen aus der Region Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die Klassik Stiftung Weimar, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und die Deutsche Nationalbibliothek.

Aber auch kleinere Museen und Archive der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hatten Daten bereitgestellt. So steuerte das Gleimhaus – Museum der deutschen Aufklärung zwei Datensätze unter freier Lizenz bei, einer davon behandelte die zumindest uns bei digiS bislang unbekannte Objektart „Vivatband.

Vivatband zum 75. Geburtstag J. W. L. Gleims, CC BY Gleimhaus – Museum der deutschen Aufklärung

„Vivatbänder“ sind bedruckte oder beschriebene Stoffbänder, die zunächst anlässlich militärischer Siege angefertigt wurden, später aber als „Freundschaftsbänder“ aus Anlaß  Taufen, Geburtstagen oder Hochzeiten verbreitet wurden.

Museum für Druckkunst, Leipzig CC BY SA 3.0

Das Museum für Druckkunst Leipzig stellt Scans von Holzbuchstaben zur Verfügung und Sounds von Druckmaschinen. Die Scans umfassen zwei Schriften, von denen weder Name noch Erscheinungsjahr bekannt sind.

Die „Poesiealben“ des 17. und 18. Jahrhunderts, die Stammbücher der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, wiederum sind auch unterwegs mitgeführte Bücher, in die sich Freunde und Bekannte des Besitzers mit Zeichnungen, Bildern, Widmungen, kleinen Texten oder Gedichten etc. einschrieben.

Schon eine halbe Stunde nach der Datenvorstellung durch die Kulturinstitutionen wurden Ideen für die Nachnutzbarkeit von den anwesenden Entwickler/-innen gepitched. Der frische Blick von außen auf das digitale Kulturgut führt immer wieder zu kreativen Schöpfungen und damit zu neuen Anwendungen. So auch dieses Mal. Im Hackdash von CdV Ost kann man die Projektideen mitverfolgen. Sei es „Radfahrerwissen – velo Open Access“ mit Daten der SLUB Desden, ein Projekt, das historisches Radtourenwissen wieder sichtbar und erFAHRbar macht und zudem in Form einer Webanwendung ein digitales Geschichtsdossier entlang der Strecke anbietet.

Ein Spiel entsteht bei „Äpfel und Birnen“ – basierend auf dem Wachsfrüchte-Datensatz der Stiftung Schloss Friedenstein sieht der/die Nutzer/in auf einem an Guitar Hero angelehnten Interface Äpfel und Birnen auf sich zukommen und muss diese möglichst schnell und richtig sortieren.

Aber dies sind nur zwei von 22 Ideen, die auf dem Hackdash stehen. In den kommenden 9 Wochen bis zum 16. Juni 2018 haben die Teams nun unterstützt durch die lokalen Veranstalter/innen und die Institutionen Zeit ihre Projekte zur öffentlichen Projektpräsentation und Preisverleihung auszuarbeiten.