Text: Joshua Ramon Enslin, museum-digital. Anpassungen von Xenia Kitaeva, digiS
Unser langjährige Zusammenarbeit mit museum-digital geht heute in die nächste Runde! Es ist nun möglich, mithilfe von sog. „KI“ bzw. maschinellem Lernen in musdb Objektbeschreibungen generieren zu lassen.
Objektbeschreibungen sind ein großer Gewinn bei der Publikation von Objektdaten. Während Schlagworte, Ortsbezüge und Ereignisse einen detaillierten und uniformen Blick auf die Daten liefern, erlauben Objektbeschreibungen im Idealfall nuanciertere Beschreibungen von Details. Und vor allem bieten sie als Prosatexte eine oft einfacher verständliche, weniger „datenförmige“ Sicht auf die Objekte, die sowohl im Sinne der Barrierefreiheit als auch für Suchmaschinen nützlich ist.
In der Praxis ist es vor allem letzterer Punkt, weshalb Objektbeschreibungen bei museum-digital verpflichtend anzugeben sind. Aber oft zeigt sich, dass die tatsächlich erfassten Beschreibungen hinter den „strukturiert“ erfassten Metadaten zurückbleiben oder beide ausbaufähig sind. Dies ist oft eine Frage der Objektgattung und des fachlichen Hintergrunds. Gerade z.B. bei Druckgrafiken findet man oft eine grandiose Verschlagwortung mit minimalen Prosa-Beschreibungen. Andererseits leidet jede:r mal unter einer Schreibblockade, und der ganze Museumsbereich unter einem Mangel von Arbeitskraft und Zeit.
Sind aber die sonstigen Objektdaten gut, und fehlt die Beschreibung – wie eben oft bei Grafiken – dann sollte sich doch eigentlich eine brauchbare mithilfe moderner KI formulieren lassen. „Sprache“ steckt ja wortwörtlich schon im Namen „Large Language Model“. Und ist das Erstellen von Prosa-Beschreibungen einfacher, sollte doch eigentlich mehr Zeit und Motivation übrig sein, um die Verschlagwortung zu verbessern.
Das neue Tool ist erst zunächst ein Experiment, das kooperativ mit digiS, dem Zuse-Institut Berlin und museum-digital entsteht. Durch diese Kooperation können die Beschreibungen auf der Hardware vertrauenswürdiger Partner (nicht OpenAI, sondern dem Zuse-Institut!) generiert werden.
Um die Potentiale und Nutzung des Einsatzes von KI in der Museumsdokumentation – und spezifisch des vorliegenden Tools – besser zu verstehen und das Tool weiterzuentwickeln, werden die Anfragen, die Vorschläge und die final abgeschickten Objektbeschreibungen gesammelt und in den nächsten Monaten systematisch ausgewertet (dabei werden Benutzerkennungen pseudonymisiert). Wir berichten!
Mehr erfahren?
Gleich ausprobieren? Es ist ein musdb-Account notwendig! Die Eingabemöglichkeit findet sich dort, wo auch die Datenerfassung erfolgt.