Text: Joshua Ramon Enslin, museum-digital. Anpassungen von Xenia Kitaeva, digiS
Unser langjährige Zusammenarbeit mit museum-digital geht heute in die nächste Runde! Es ist nun möglich, mithilfe von sog. „KI“ bzw. maschinellem Lernen in musdb Objektbeschreibungen generieren zu lassen.
Objektbeschreibungen sind ein großer Gewinn bei der Publikation von Objektdaten. Während Schlagworte, Ortsbezüge und Ereignisse einen detaillierten und uniformen Blick auf die Daten liefern, erlauben Objektbeschreibungen im Idealfall nuanciertere Beschreibungen von Details. Und vor allem bieten sie als Prosatexte eine oft einfacher verständliche, weniger „datenförmige“ Sicht auf die Objekte, die sowohl im Sinne der Barrierefreiheit als auch für Suchmaschinen nützlich ist.
In der Praxis ist es vor allem letzterer Punkt, weshalb Objektbeschreibungen bei museum-digital verpflichtend anzugeben sind. Aber oft zeigt sich, dass die tatsächlich erfassten Beschreibungen hinter den „strukturiert“ erfassten Metadaten zurückbleiben oder beide ausbaufähig sind. Dies ist oft eine Frage der Objektgattung und des fachlichen Hintergrunds. Gerade z.B. bei Druckgrafiken findet man oft eine grandiose Verschlagwortung mit minimalen Prosa-Beschreibungen. Andererseits leidet jede:r mal unter einer Schreibblockade, und der ganze Museumsbereich unter einem Mangel von Arbeitskraft und Zeit.
Sind aber die sonstigen Objektdaten gut, und fehlt die Beschreibung – wie eben oft bei Grafiken – dann sollte sich doch eigentlich eine brauchbare mithilfe moderner KI formulieren lassen. „Sprache“ steckt ja wortwörtlich schon im Namen „Large Language Model“. Und ist das Erstellen von Prosa-Beschreibungen einfacher, sollte doch eigentlich mehr Zeit und Motivation übrig sein, um die Verschlagwortung zu verbessern.
Das neue Tool ist erst zunächst ein Experiment, das kooperativ mit digiS, dem Zuse-Institut Berlin und museum-digital entsteht. Durch diese Kooperation können die Beschreibungen auf der Hardware vertrauenswürdiger Partner (nicht OpenAI, sondern dem Zuse-Institut!) generiert werden.
Um die Potentiale und Nutzung des Einsatzes von KI in der Museumsdokumentation – und spezifisch des vorliegenden Tools – besser zu verstehen und das Tool weiterzuentwickeln, werden die Anfragen, die Vorschläge und die final abgeschickten Objektbeschreibungen gesammelt und in den nächsten Monaten systematisch ausgewertet (dabei werden Benutzerkennungen pseudonymisiert). Wir berichten!
Am Montag, den 14. Juli 2025, dreht sich bei digiS der Tag ganz um „KI“ bzw. Machine Learning.
Vormittags (10-13:00 inkl. Pause) findet der Einführungs-Workshop „Deus ex machina? Eine Einführung in die Grundlagen des maschinellen Lernens für Kulturerbeinstitutionen“ statt. In diesem Workshop gibt es von Xenia Kitaeva zunächst eine historische und geisteswissenschaftliche Einordnung der „Künstlichen Intelligenz“, gefolgt von Marco Klindts Einführung in die den gängigen Modellen zugrunde liegende Mathematik.
Nachmittags (14-16:00) geht es weiter mit „KI und (Urheber-)Recht für Kulturerbe-Institiutionen“ mit Prof. Dr. Paul Klimpel von iRights Law. Der Vortrag gibt eine Einführung in das Thema KI und Recht für den Bereich des Kulturellen Erbes und geht u.a. auf die Bedeutung der KI-Verordnung der EU für Kulturinstitutionen ein.
Am 28. November 2024 durften wir insgesamt über 200 Gäste vor Ort im Zuse-Institut Berlin und online im Stream zur 11. digiS Jahreskonferenz „Schwinde(l)nde Ressourcen im 21. Jahrhundert: KI als Heilsversprechen?“ begrüßen. Wie jedes Jahr waren der Austausch, die Unterstützung und die Impulse aus unserem Netzwerk immens bereichernd und wir danken nochmal ganz herzlich allen Beitragenden, Teilnehmenden, Zuhörenden und im Hintergrund Rumwuselnden sowie allen, die sich in dieser Aufzählung nicht wiederfinden.
Begrüßungen und „das Übliche“
Nach einer Runde Kaffee und Netzwerken starteten wir fast pünktlich und mit einer fast choralen Begrüßung durch Anja Müller und Beate Rusch vom digiS-Team in den Konferenzmorgen. Anja Müller, ihres Zeichens digiS-Koordinatorin, erinnerte uns nochmal an den Auftrag des Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin: „[…] dieses vielfältige kulturelle Gedächtnis der Stadt und des Landes digital öffentlich zugänglich zu machen und es vor allem auch digital dauerhaft verfügbar vorzuhalten.“
digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Beate Rusch, digiS‘ stellvertretende Leiterin, ergänzte ein paar Leitlinien: „Digitalisierung ist kein ‚nice to have‘, kein hübsches Add-on, […] es ist ein zweites Standbein! […] Nachhaltige Investitionen sind uns wichtig, Schnellschuss-Digitalisierungen sind uns ein Graus.“ In diesem Sinne verortete Anja Müller das Thema der Tagung „KI und Kulturelles Erbe“: „Wir wollen […] dazu beitragen, dass sich der Hype um dieses Thema weiter versachlicht zu einer Diskussion auf Basis von profunden Informationen und Wissen.“
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
Vergangenes Jahr war Berlins Kultursenator Joe Chialo erst wenige Tage im Amt und durfte seinen Dienst unter anderem gleich mit dem großen Fest der Nullen und Einsen zu 10 Jahren digiS beginnen und so Förderprogramm und Kompetenzzentrum am Zuse-Institut Berlin ausführlich kennenlernen. Schon 2023 durchzog der KI-Hype die unterschiedlichen Themenfelder der Konferenz.
„Das Thema der diesjährigen Veranstaltung hingegen – ‚KI als Heilsversprechen?‘ – blickt nun deutlich stärker in die Zukunft, ist doch das Thema ‚künstliche Intelligenz‘ in allen Bereichen des Lebens aktuell und auch nicht zuletzt bei uns hier in der Kultur“ kontextualisierte der Senator. „Die Anwendungsmöglichkeiten dieser neuen Technologie im Bereich des Kulturerbes können sich nur entfalten, wenn sie auch mit fundiertem Wissen zu Möglichkeiten und Grenzen von ‚KI‘ einhergehen. Dazu führte digiS wieder zahlreiche Aktivitäten durch […]. Diese Veranstaltungen tragen dazu bei, den Kompetenzaufbau in den Berliner Institutionen des kulturellen Erbes zum Thema Digitalisierung voranzubringen. Digitalisierung und ‚KI‘ gewinnt immer noch an Bedeutung – den Nutzen, den die Schulungen, Workshops und Vermittlungsangebote von digiS in diesem Bereich bringen, kann man nicht hoch genug schätzen!“ Über diese Worte freuen wir uns heute noch außerordentlich.
KI → [Effizienz|Effektivität|Gesinnung] × [Messen|Beeinflussen|Kontrollieren]
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
…Hä?
Unser Abteilungsleiter und Lieblingsmathematiker Thorsten Koch legte mit seinem Einführungsvortrag den inhaltlichen Grundstein für den Tag, indem er die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von ‚KI‘ aufzeigte.
Prof. Dr. Thorsten Koch sagt dazu selbst: „Haben Sie mal ein Mathematikbuch gelesen? Das fängt an [mit]: Satz → Beweis; Satz → Beweis. Ein Satz, der nicht hinterher bewiesen ist, ist überhaupt kein Satz, das ist eine Vermutung! […] Die Mathematiker hofften […] immer, dass sie ein komplettes Gebilde von Wahrheit schaffen können, in dem alles zusammenhängt und dann kam Gödelund hat diesen Traum vernichtetund gezeigt, dass es selbst in der Mathematik – obwohl es ein komplett künstliches Konstrukt ist – Sätze gibt, die wahr sind, aber [die] man nicht beweisen kann.“
Hier kann der gesamte Vortrag nachgeschaut werden:
Was will uns Prof. Dr. Thorsten Koch denn nun damit sagen? „Das Wichtigste ist, die Verantwortung bzw. Haftung für KI-gesteuerte Handlungen zu klären.“ Und „Neuronale Netze sind statistische Verfahren und generieren deshalb meistens plausiblen Durchschnitt, im Einzelfall aber auch sehr abstruse oder gefährliche Dinge.“ Sein Tipp für Kulturerbe-Institutionen, die den Anfang mit ‚KI‘ suchen: „Der erste Schritt ist es, sich zu überlegen ‚wo mache ich immer das Gleiche, das Übliche?‘“ und auf die sehr gute Frage aus dem Publikum, ob die KI nicht mal die Meetingteilnahme übernehmen könnte: „So, wie die ‚KI‘ ist, […] löst sie uns nicht unsere fundamentalen Probleme!“…aber sie kann uns produktiver machen.
‚KI‘ und Kulturerbe in Berlin. Oder: „Seid ihr ‚KI‘-ready?“
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
Bei der ersten Paneldiskussion zum Schwerpunkt der Konferenz durften wir unser eigenes kleines Exzellenzcluster auf der Bühne begrüßen. Geleitet von Matthias Stier (Deutsches Technikmuseum) diskutierten die Berliner ‚KI‘-Expert:innen Clemens Neudecker (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz), Sebastian Ruff (Stiftung Stadtmuseum Berlin), Cornelia Thiele (Stiftung Berliner Mauer) gemeinsam mit Matthias Stier über ihre Erfahrungen und Einschätzungen zum Einsatz von ‚KI‘ in Kulturerbeeinrichtungen. Oder wie Matthias es selbst sagte: „Was geht bei euch mit ‚KI‘?“ Seine Arbeitshypothese: „alle Kultureinrichtungen werden über kurz oder lang irgendwas mit KI machen, auf unterschiedlichsten Ebenen!“
Bei allen vier Panelist:innen geht es beim Einsatz von KI primär um Produktivität und Erleichterung oder Verbesserung eigener Arbeitsschritte.
Bei der Stiftung Stadtmuseum Berlin gibt es laut Sebastian Ruff verschiedene praktische Ansätze: Einerseits die produktive Nutzung von Copilot (Microsoft 365) bei der täglichen Arbeit, andererseits die konkrete Zusammenarbeit mit Dienstleistenden wie dem Berliner Start up Aureka (Transkriptionssoftware, übrigens eine Ausgründung aus dem ZIB) für die Arbeit in der Sammlungserschließung. Die Nutzung von ‚KI‘ bezeichnet er als „Graswurzelbewegung, die profitiert von der generellen Akzeptanz der Leitung“, denn „wir haben alle die Pflicht, uns mit dem Thema zu beschäftigen, um eine informierte Haltung zu Chancen und Risiken zu haben.“
Clemens Neudecker sagt „übrigens auch lieber Maschinenlernen statt ‚KI‘, weil ich diesen Begriff so schwierig finde.“ Ja, es ist schwierig mit diesen Marketingbegriffen. Die Stabi nutzt ‚KI‘ für ‚das Übliche‘, das nun ein bisschen schneller und/oder qualitativ ein bisschen besser passiert. ‚Das Übliche‘ in Clemens‘ Stabi-Alltag? Digitalisieren und Erschließen. „das, was dort an Informationen oder Objekten enthalten ist, zu erkennen und das […] recherchierbar als Datenset für die wissenschaftliche Forschung lesbar bereitzustellen“, denn die ‚KI‘ sei immer nur so gut wie ihre Daten.
In der Stiftung Berliner Mauer, vertreten von Cornelia Thiele, wird ‚KI‘ im Rahmen der eigenen und institutionellen Ressourcen ausprobiert, bspw. in der Text- oder Bild-Produktion. Seit 2024 nutzt die Stiftung Berliner Mauer ebenfalls die Transkriptionssoftware von Aureka (s.o.), um Zeitzeug:innen-Interviews zu transkribieren und zusammenzufassen, mit der Zielsetzung, diese Interviews für die Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen. „Wir sind als Institution der historisch-politischen Bildung natürlich auch aufgerufen und verantwortlich dafür, uns mit diesen Themen, die die Gesellschaft gerade beschäftigen, auseinanderzusetzen. Wie gehen wir also um mit ‚KI‘-produzierten Inhalten, die in Zukunft auf uns zukommen? Wie setzen wir solche Dinge in unsere Bildungsarbeit ein? Wie vermitteln wir auch eine gewisse Kompetenz im Umgang mit solchen Inhalten?“ und ganz wichtig: „Was nicht heißt, dass wir jeden Trend und jede Kleinigkeit, die neu auf dem Markt ist, mitmachen müssen, sondern dass wir eben informiert handeln können.“
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
Und sind die Daten nun „‘KI‘-Ready?“ Die kurze Antwort aus der Runde lautet: Ja, aber… nicht alle Daten sind es, mehr ‚gute‘ Daten (z.B. durch digiS-Förderprojekte, die ja per se gute Daten produzieren) sind wünschens- und erstrebenswert.
Grüße aus dem Chat – das Wurfmikrofon hat leider den Geist aufgegeben… immer diese Technik.)
Die Diskussion befasst sich neben den Einblicken in die eigene Arbeit mit ‚KI‘ in der Sammlungserschließung, mit den Themen Fehlerkultur, dem ökologischen Fußabdruck, Nachhaltigkeit und der Fage, wie man als Einrichtung denn nun „KI-kompetent“ werden kann. Aber hört einfach selbst rein: Die Paneldiskussion „KI und Kulturerbe in Berlin“ wurde zu einer Podcast-Sonderfolge verarbeitet.
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
Wie es bereits Tradition bei unseren Jahreskonferenzen ist, stellten die Projektpartner:innen 2024 kurz und prägnant ihre Projekte im Rahmen der Minute Madness vor. Ein Kommentator aus dem Chat vermutete gar, diese sei selbst schon ‚Kulturgut‘. Eine vertiefte Diskussion zu den Projektinhalten war während der Postersession nach der Mittagspause möglich.
Nun wieder im Videoformat:
Mittagspause: f(x)=cos(🎲🎲 / 18 × π)
Vor der Postersession konnten sich unsere Teilnehmer:innen vor Ort noch in der Pause stärken und sogar Gewinne oder Trostpreise an unserem neuen Glücksrad abstauben.
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
Aila Schultz, digiS-Jahreskonferenz 2024, CC BY 4.0
„NoFake“ – Von Mis-, Des- und Falschinformationen
„Ich habe mitbekommen, dass die Mittagspause überzogen hat und das ist tendenziell immer ein gutes Zeichen für lebhafte Diskussionen und Netzwerke,“ läutete Caroline Lindekamp ganz korrekt den zweiten Teil der Konferenz ein.
Nach dem Austausch in der Pause und der Postersession ging es am Nachmittag mit der Keynote wieder zurück zum Thema ‚KI‘. Mit der Vorstellung verschiedener Projekte und zentral dem BMBF-geförderten Vorhaben „No Fake“ als neuer Plattform des Correctiv-Faktenforumsgab sie uns einen Einblick in die Erkenntnisse und Erfahrungswerte, die sie als Journalistin zu den Themen Desinformation und ‚KI‘ gesammelt hat.
Ziel des NoFake-Projektes ist es, Bürgerjournalist:innen mithilfe eines ‚KI‘-gestützten Assistenzsystems in ihrer Arbeit zu unterstützen. In einer „Kombination aus Automatisierung und journalistischer Expertise über eine Plattform für Faktenchecks, die die Mitarbeit eines möglichst großen Kreises an Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht.“
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
(Auch) die neuen KI-Tools befeuern die Desinformationsproblematik, „weil es […] viel einfacher wird im glaubhaften Gewand Desinformationen zu produzieren und zu verbreiten.“
Denn: Desinformation schlägt einen relativ einfachen Weg aus den vielen Behauptungen, bspw. Im Internet, vor.
„Erstmal Informationen checken, statt Desinformation teilen. Aber ich glaube, das wissen wir eh schon alle“, so Lindekamp.
Hier gibt es den ganzen Vortrag zum Nachgucken:
modern problems require modern solutions…?
Highlights aus der Transkription.
Nach der Keynote gesellten sich Johannes Bernhardt (Kulturhistoriker, ehem. Digitalmanager, Uni Konstanz) und Maren Burghard (Digitalkuratorin) zu Caroline Lindekamp auf die Bühne im Hörsaal des ZIB. Frank Seeliger (Leiter der Hochschulbibliothek Wildau) moderierte das zweite Podium zu ‘KI‘ und Kulturerbe, das sich zu einer lebhaften und multiperspektivischen Diskussion entwickelte, die über den Berliner Tellerrand hinausging.
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
digiS-Jahreskonferenz 2024, Aila Schultz, CC BY 4.0
Highlights aus der Transkription.
Maren Burghard hat mittlerweile drei KI-Ausstellungen unter dem Label „New Realities“ in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation mitgestaltet, die erste davon im Juni 2023: „da war die generative ‚KI‘ komplett neu. Die Verwirrung war groß, teilweise wurde diskutiert, ob ‚KI‘ erstmal verboten werden soll.“ – Aus den Ausstellungserfahrungen nahm sie mit, dass Medienkompetenz zum Wichtigsten gehört, was ein Museum im Kontext von ‚KI‘ vermitteln sollte. Dies beinhaltet, Arbeit „an der Quelle“ zu leisten: zu vermitteln, wie ‚KI‘-generierter Inhalt zu erkennen ist, diesen kritisch zu hinterfragen, Fehler zuzulassen sowie offen mit diesen umzugehen.
Caroline Lindekamp griff den Begriff Deepfakes erneut auf auf und erinnerte uns daran, ‚KI‘-generierte Inhalte nicht mit diesen gleichzusetzen, weil dies eine neue Technik-Skepsis schüren kann. Sie betonte, dass es „mächtige Tools“ seien, „und da, wo ich nicht weiß, ob ich sie kontrollieren kann, sollte ich zugunsten meiner Standards die Finger von lassen.“ Das Vertrauen des Publikums in Kulturerbeeinrichtungen dürfe nicht verspielt werden; ein Museum sollte seine Besuchenden nicht unterschätzen.
Highlights aus der Transkription.
Johannes Bernhard kritisierte einen aus dem Analogen übernommenen „kompletten Objektfetisch, komplettes Kleben an den Objektdaten“ und das Festhalten an diesen Strukturen. Er möchte mehr mit Nutzendendaten, -bedürfnissen und -fragen arbeiten, weil es dort mit der ‚KI‘ erst wirklich interessant werde. Auch Caroline Lindekamp freut sich, „wenn jemand anders sich die Mühe macht, Informationen oder Inhalte für mich zu kuratieren und mir auch Dinge vorschlägt“ – als medienbildendes ‚Breaking my Bubble‘-Feature, um es mit Bernhardts Worten festzuhalten.
Die gesamte Podiumsdiskussion kann hier nacherlebt werden:
12 Sekunden Pause – und Tschüss!
Auch wir haben mit einem KI-Tool gearbeitet, um die vielen Materialien zu sichten.
Nach einem so erkenntnisreichen Tag konnten sich unsere Gäste bei einem Getränk über die gemeinsamen Erfahrungen austauschen und auch noch offene Fragen mit unserem Team und einigen der Referent:innen diskutieren.
Wir danken allen Teilnehmenden für die lebhaften Diskussionen und den inspirierenden Austausch. Vernetzt geht vieles deutlich leichter, das merken wir Jahr für Jahr aufs Neue!
In einem zweimonatigen Rhythmus treffen sich Berliner Kulturakteur:innen mit Interesse an KI-gestützten/-unterstützten Arbeitsmethoden und/oder aktiven Projekten, um Erfahrungen und Praxiswissen auszutauschen.
Für die kommende Ausgabe von „KI in Berlin“ freuen wir uns auf einen Gastbeitrag von Dominik Bönisch, der derzeit als wiss. Projektleiter an der Hochschule Düsseldorf in der Arbeitsgruppe MIREVI (Mixed Reality and Visualization) zu der Erschließung von intermedialen Sammlungen mittels KI forscht. Bis 2023 leitete er das Projekt »Training the Archive« am Ludwig Forum Aachen und brachte KI beim Kuratieren zum Einsatz. Er forscht zu den Auswirkungen neuer Technologien auf den Sammlungs- und Ausstellungsbetrieb an GLAM-Institutionen.
Dominik Bönischs Input gibt Einblick in Erschließungssoftware, die umfangreiche audio-visuelle Bestände in Videoarchiven durchsuchbar machen soll. Dabei geht er sowohl auf die Situation in den AV-Medienarchiven ein – wie sie sich für ihn in NRW darstellt – als auch auf Weiterentwicklungspotentiale, die für die Nutzung an GLAM erstrebenswert erscheinen. Gemeinsam diskutieren wir anschließend über die (Komplexitäts-)Unterschiede von zeitbasiertem Material im Vergleich zu Bilddaten und klären offene Fragen.
Termin & Anmeldung
Dienstag, 22. Oktober 2024, 15 bis 17 Uhr (online)
Wir laden herzlich zur 11. digiS-Jahreskonferenz „Schwinde(l)nde Ressourcen im 21. Jahrhundert: „KI“ als Heilsversprechen?“ am 28. November 2024 ein!
Datum/Zeit: 28.11.2024, 10:00 bis ca. 15:30
Ort: Zuse-Institut Berlin, Takustr. 7, 14195 Berlin (Hörsaal im Rundbau) und hybrid (ZOOM)
Anmeldung: geschlossen
Für die Präsenzteilnahme ist eine Anmeldung bis zum 22. November 2024 möglich.
Wir bitten um Absage an digis@zib.de, sollten Sie kurzfristig doch verhindert sein, da wir eine Warteliste führen. Herzlichen Dank dafür!
Auf unserer diesjährigen Konferenz „Schwinde(l)nde Ressourcen im 21. Jahrhundert: „KI“ als Heilsversprechen?“ werden wir die Implikationen sogenannter „Künstlicher Intelligenz“ für Kulturerbeeinrichtungen diskutieren.
Kulturerbeeinrichtungen laden die Gesellschaft dazu ein, sich kritisch mit Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzusetzen. Durch die Vermittlung unseres kulturellen Erbes kommen wir miteinander ins Gespräch und bestenfalls in einen partizipativ gestalteten Austausch über unsere Zukunft. Laut einer jüngst veröffentlichten Studie des Instituts für Museumsforschung genießen Museen in der Gesellschaft eine immens hohe Glaubwürdigkeit. Was bedeutet das mit Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung aller Kulturerbeeinrichtungen im Hinblick auf den Einsatz „KI“-basierter Verfahren, durch die andere Formen der Wirklichkeit generiert werden können? Für die Datenkuration und Verfügbarmachung von Kulturerbesammlungen können diese Anwendungen einerseits ein nützliches Werkzeug sein, um defizitäre Ressourcensituationen in den Institutionen auszugleichen, andererseits verursacht und offenbart die Anwendung dieser Verfahren oft neue Defizite. Verfügen Kulturerbeinstitutionen über ausreichende Digitalkompetenz, um das Training der Modelle und die Ergebnisse KI-basierter Dokument- und Bildanalysen oder automatisierter Inhaltserschließungen qualifiziert umzusetzen und auszuwerten? Inwieweit wird der Zugang zu den Objekten durch einen großflächigen Einsatz von Maschinellem Lernen in der Sammlungserschließung nicht sogar eingeschränkt, da die Metadaten der Objekte durch diese Verfahren zu stark homogenisiert vorliegen? Und wie bleiben wir offen und experimentierfreudig auch in den Kulturinstitutionen, ohne den „Fakes“ zu verfallen?
Diese und weitere Fragen diskutieren wir mit Gästen aus unserem Netzwerk. Wir starten in diese Diskussion mit einer „Berliner Runde“ am Vormittag: einem Podium mit unseren Netzwerkpartner:innen Clemens Neudecker (Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz), Sebastian Ruff (Stiftung Stadtmuseum Berlin), Matthias Stier (Deutsches Technikmuseum) und Cornelia Thiele (Stiftung Berliner Mauer). Am Nachmittag weiten wir die Diskussion aus und reflektieren das Thema mit Gästen aus bundesweiten Projekten aus den Bereichen Vermittlung und digitale Transformation. Wir begrüßen dazu den Kulturhistoriker und Digitalmanager Johannes Bernhardt, die Digitalkuratorin Maren Burghard sowie die Journalistin Caroline Lindekamp, die uns in ihrer Keynote einen Einblick in das BMBF-Projekt „NoFake“ geben wird.
Neben diesen Beiträgen freuen wir uns auf die Eröffnungsworte des Berliner Kultursenators Joe Chialo. Prof. Dr. Thorsten Koch wird einen in die Konferenz einführenden Vortrag halten und natürlich dürfen unsere diesjährigen Projektpartner:innen nicht fehlen: Nach der rasanten Minute Madness der digiS-Projekte 2024 soll sich die anschließende Postersession dem Thema der „Digital- und Datenkompetenz“ widmen.
Vom Chatbot zum Believable Character: Stand der Kunst im Bereich virtuelle Figuren
In einem zweimonatigen Rhythmus treffen sich Berliner Kulturakteur:innen mit Interesse an KI-gestützten/-unterstützten Arbeitsmethoden und/oder aktiven Projekten, um Erfahrungen und Praxiswissen auszutauschen. Für die kommende Ausgabe von „KI in Berlin“ freuen wir uns sehr, mit kulturBdigitalzusammenzuarbeiten und begrüßen für den Impulsvortrag Xenia Klinge vom Deutsches Forschungszentrum Künstliche Intelligenz, die ihr Wissen über die Möglichkeiten autonomer Avatare für die kulturelle Bildung / Outreach und auch die historische Vermittlung mit uns teilen wird.
Ausgehend vom Status Quo (z.B. mehr oder weniger interaktive NSCs in Spielen, Technologien für Chatbots und Dialogsysteme) werfen wir einen Blick darauf, was für „gute“ virtuelle Figuren eigentlich alles benötigt wird und warum die Umsetzung immer noch so schwierig ist. Dann wenden wir uns dem sich rasant wandelnden Stand der Technik zu und was auch für kleine bis mittlere Akteur:innen heute und in naher Zukunft möglich ist.
Im Anschluss gibt es genügend Raum für Fragen und Diskussionen.
Nach lauten Vorankündigungen auf diversen Konferenzen und Social Media-Kanälen laden wir nun ganz herzlich und offiziell zu unseren zwei Prä-Sommerferien-Workshops rund um das Thema „Machine Learning/KI und Kulturerbeinstitutionen“ im Juli ein. Beide Workshops sind unabhängig voneinander und können auch einzeln belegt werden.
Eine Anmeldung ist bis 30. Juni möglich. Weitere Informationen zu unseren Workshops hier.
8. Juli 2024, 10-13:00, online auf Zoom
„Nützliches aus dem Gemüsegarten: LLMs, GANs, RAGs, OCR und was da noch alles wächst. Eine Einführung in Machine Learning für Kulturerbeinstitutionen“
Xenia Kitaeva & Marco Klindt (digiS)
Der Workshop beginnt mit einem kurzen historischen Rundumschlag zur Geschichte der sogenannten Künstlichen Intelligenz und einem Überblick über die Funktionsweisen gängiger generativer, erschließender und sonstiger Modelle. In dieser virtuellen Führung durch den bunten ML-Gemüsegarten sehen wir uns gemeinsam Architektur(en), Einsatzgebiete, Funktionsweise/Methode, Modelle (open, proprietär), Chancen/Risiken sowie Kosten an und lassen anschließend ausreichend Raum für Fragen.
„Generative KI und (Urheber-)Recht“ Vortrag mit Q&A
RA Prof. Dr. Paul Klimpel & RA Fabian Rack (iRights.Law)
Auch Kulturerbeeinrichtungen fragen sich, inwieweit KI für sie eine Rolle spielt und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind. Die beiden Referenten gehen u.a. auf urheberrechtliche Fragen generativer KI sowie auf die KI-Verordnung der EU ein.
PROMPTING CULTURE – Am Tag nach der KI-Konferenz des Berliner Kultursenats freuen wir uns über das positive Feedback für unseren Vortrag „Golem oder Deus ex machina? Grundlagen zur Algorithmischen Intelligenz“ von Prof. Dr. Thorsten Koch. Da der Vortrag gestern aus Zeitgründen leider nicht in voller Länge gehalten werden konnte, veröffentlichen wir hier nun die Folien.
Hier geht es zu den Mitschnitten der gesamten Konferenz, unser Highlight bleibt natürlich Prof. Dr. Thorsten Koch und die Algorithmische Intelligenz:
Es ist in aller Munde: Die sogenannte “Künstliche Intelligenz” dominiert aktuell in (fast) allen Lebensbereichen den Diskurs. Fast jede:r hat mittlerweile mit ChatGPT gechattet oder bei Dall-E2 Bilder generiert. Auch wir von digiS beschäftigen uns seit Anfang 2021 verstärkt mit Machine Learning / Künstlicher Intelligenz und welche Auswirkungen diese auf die digitale Praxis in Kulturinstitutionen und deren Gestaltung haben. Wir fragen uns: Was bedeutet Machine Learning / KI für die digitale Verfügbarmachung des Berliner Kulturerbes?
Das schreibt ChatGPT dazu:
Danke, ChatGPT.
Nicht nur wir stellen uns Fragen zu den rechtlichen, gesellschaftlichen, künstlerischen und ethischen Implikationen von “Künstlicher Intelligenz”:
Das 2019 von Dr. Oonagh Murphy (Goldsmiths, University of London) und Dr. Elena Villaespesa (School of Information, Pratt Institute) gegründete “The Museums + AI Network” etablierte eine Austauschplattform, ein Netzwerk von im angloamerikanischen Raum angesiedelten Museen und Universitäten, um die Herausforderungen, die sich durch die Anwendung von KI für den Museumsbereich stellen, kritisch zu diskutieren. Das aus diesen Gesprächen und Workshops entstandene Toolkit erschien 2022 in deutscher Fassung in Zusammenarbeit mit dem Badischen Landesmuseum. Es bietet neben Praxisbeispielen vor allem zahlreiche Arbeitsblätter in Vorbereitung von KI-Projekten im Museum und bearbeitet die Frage “Welche Einsatzmöglichkeiten und Mehrwerte bieten Verfahren der Künstlichen Intelligenz für Museen?” Beim Badischen Landesmuseum ist auch das zukunftsweisende Projekt “KI und Museum” unter der Leitung von Sonja Thiel angesiedelt.
Erste prototypische Anwendungsszenarien von Machine Learning in einzelnen, großen Museen wie dem MET zeigten schon 2019 mit Aufsehen erregenden Kooperationsprojekten neue Wege der KI-gestützten Analyse und Darstellung ihrer Sammlungen – und in diesem Fall die Vorteile der Verquickung von offen verfügbaren Kulturdaten und Machine Learning Verfahren. Daran anknüpfend sollte ein digiS-Workshop im März 2022 in erster Linie dabei helfen, den Begriff der “Künstlichen Intelligenz” zu entmystifizieren und Entscheidungshilfen zum Einsatz von Machine Learning Technologien in der (eigenen) Institution zu geben.
Im November 2022 erfolgte dann der „Urknall“: die Veröffentlichung des Chat-Bot GPT „Generative Pre-training Transformer“ des kalifornischen KI-Forschungslabors OpenAI. Chat GPT-3 entlockte den laut Selbsteinschätzung “hartgesottenen Technik-Versteher(n) in der c’t-Redaktion” beeindruckte Lobesrufe. Schon eine Woche, nachdem Chat GPT-3 der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde, hatte es über eine Million Nutzende, der Chatbot war überall “zu Gast” und zog in den Arbeits- und Kreativ-Alltag ein.
Auch Dominik Bönisch (Leiter des Forschungsprojekts “Training the Archive”) lotet den widersprüchlichen Einsatz von KI beispielsweise zur automatisierten Strukturierung von musealen Sammlungsdaten oder bei der Unterstützung der kuratorischen Praxis und künstlerischen Produktion aus. Als einer der Gäste des Zukunftspanels zu KI bei unserer Jahreskonferenz am 24. Mai 2023 diskutieren wir u.A. mit ihm “Künstliche Intelligenz” im Hinblick auf rechtliche, gesellschaftliche, künstlerische und ethische Implikationen (näheres dazu im Veranstaltungs-Padlet).
Im Podcast-Dialog zwischen Sebastian Meineck und Chris Köver (netzpolitik.org) (Januar 2023) versuchen die beiden Journalist:innen sich dem Thema generative KI zu nähern, ohne die Technik zu verteufeln, sondern stattdessen zu verstehen, welche ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Probleme sie nach sich zieht. Ob der Einsatz von Bildgeneratoren fair gegenüber den Künstler:innen und Kreativen sei, die die Trainingsdaten zur Verfügung stellen, fragt Sebastian Meineck in seinem Blogbeitrag. Er schlägt darin den Bogen zu einem weiteren Referenten unseres Zukunfts-Panels, Dr. Till Kreutzer (iRights Law). Entsteht urheber- oder leistungsschutzrechtlicher Schutz bei KI-generierten Werken? Die Debatte ist kontrovers. Auch im Blog von Wikimedia Deutschland beschäftigt man sich mit rechtlichen und ethischen Fragen und hat eine klare Haltung darin, KI-generierte Texte für die Wikipedia abzulehnen.
Auch wir machen uns viele Gedanken und experimentieren mit OpenAIs Tools (aber keine Sorge, wir weisen darauf auch hin! Oder…?). Das digiS-Fazit ist: Es bleibt spannend und unübersichtlich, daher stellt dieser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir beobachten die Entwicklungen mit Argusaugen – einige im digiS-Team haben sich vorsorglich nochmal The Matrix (1999) angesehen und denken über white rabbits nach.
Vielleicht ist bis zu unserer Jahreskonferenz schon Chat-GPT 5 da und kann menschliche Handlungen noch besser vorhersagen und darauffolgend reproduzieren, vielleicht lernt es, ohne Flüchtigkeitsfehler zu rechnen? Absehbar ist, dass KI-PlugIns viel Umbruch erzeugen werden und uns die Frage nicht loslassen wird, was “Künstliche Intelligenz” und Machine Learning nachhaltig im Alltag, im Arbeits- und im Privatleben verändern werden. Wahrscheinlich können wir uns die Entwicklungen mit unseren allzu menschlichen Gehirnen gar nicht vorstellen: Wer hätte denn den Papst in Balenciaga-Jacke und den Effekt, den das virale KI-Bild hatte, erwartet? Und wer einen KI-generierten Track von Kanye West? Oder die Möglichkeit, mit Toten zu reden? Wir nicht.
Dieses Bild ist KI-generiert, anhand des Prompt: “In the style of Albrecht Dürer: A white rabbit that asks you to follow it into the matrix.”